Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Patientinnen, die mich wegen sexueller Probleme aufsuchen, eine Verletzung ihres inneren Raumes erlebt haben. Damit meine ich, dass diese Frauen zwar nicht unbedingt einen sexuellen Übergriff erlebt haben müssen, dass es aber sehr häufig ist, dass diese Personen Schwierigkeiten haben sich zu behaupten, generell „Nein“ zu sagen oder überhaupt ihre Bedürfnisse zu spüren.
Funktionsstörungen haben einen „Sinn“
Das bedeutet für mich, dass die sogenannten sexuellen Funktionsstörungen der Frau – Lustlosigkeit, sexuelle Aversion, Erregungsstörung, Orgasmusstörung, Vaginismus, Dyspareunie – als Symptome betrachtet werden können, welche die Aufgabe haben, die eigenen Grenzen zu wahren bzw. eine unbewusste Weigerung darstellen, sich anzupassen oder für etwas zur Verfügung zu stehen, das sie eigentlich nicht wollen.
Als Hypnosetherapeutin erarbeite ich mit Frauen, bei denen der innere Raum bedroht wurde bzw. sich nie entwickeln konnte, zunächst einmal daran, diesen Bereich überhaupt erst einmal zu kreieren und ihn dann in weiterer Folge „einzurichten“. In Tranceübungen ist es oft viel einfacher, zuerst einmal solche Phantasien zu entwickeln und neue Erfahrungen zu machen, die in der Realität schwer vorstellbar sind.