EMI (Eye Movement Integration)
Für Menschen, deren Probleme ihre Wurzeln in Erinnerungen an einen traumatischen Vorfall haben, ist das Auftauchen und Ausdrücken solcher Erinnerungen oft ein schmerzhafter Prozess. Viele therapeutische Angebote gehen nicht genug in die Tiefe, um ein zufrieden stellendes Ergebnis zu erreichen.
Eye Movement Integration (EMI) nutzt Augenbewegungen, um Zugang zu allen gespeicherten Informationen zu erhalten. Diese biofokale multisensorische Intervention wurde 1989 von Connaire Andreas und Steve Andreas entwickelt. Dani Beaulieu hat die Technik so weiterentwickelt, wie wir sie heute anwenden. Die Wurzeln von EMI liegen im neurolinguistischen Programmieren, deshalb wird EMI eher den Neurotherapien zugeordnet als den Psychotherapien. EMI ist eine Möglichkeit, um die Selbstheilung der unbewussten neuronalen Netzwerke zu aktivieren.
Jede traumatische Erfahrung bahnt sich im Gehirn einerseits durch Wahrnehmungen wie Geruch und Geschmack, Sehen und Hören sowie durch Körperempfindungen einen Weg. Immer mehr wissenschaftliche Erkenntnisse weisen darauf hin, dass Gehirn und Körper nicht irgendwie konfus auf Gefahren reagieren, sondern sich bei traumatischen Erfahrungen sogar massiv verändern.
Während bei der normalen Verarbeitung von Informationen Hippocampus und Amygdala im Gehirn gut zusammenarbeiten, kann eine starke Aktivierung der Amygdala (wie beim Trauma) den Hippocampus in seiner normalen Funktionsweise behindern als Form der neuroendokrinen Stressantwort. Das bedeutet, dass der Hippocampus nicht in der Lage ist, die sensorische und emotionale Information, die er während der Krise erhält, in das Gedächtnis zu integrieren. Das Endresultat sind traumatische Erinnerungen, die oftmals fragmentierte, nicht-integrierte Teilerinnerungen sind.
Die verschiedenen Augenbewegungen von EMI leiten den Klienten in jene Bereiche seines Gehirns, die verdrängt oder verleugnet worden sind und von dort aus werden Informationen – schmerzhafte ebenso wie heilende – hervorgeholt und rekonsolidiert. Somit kann die traumatische Erfahrung in das Leben des Klienten integriert werden.
Ob eine Behandlung reicht, oder ob eine Folgebehandlung indiziert ist, wird gemeinsam nach der ersten EMI-Sitzung entschieden. Grundsätzlich biete ich eine derartige Behandlung nur integriert in den therapeutischen Prozess nach ausreichender Anamnese und als Teil eines therapeutischen Prozesses an.